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23. Juni 2021

Kastelau

Der Roman des Schweizer Autors Charles Lewinsky wurde vor sieben Jahren im Verlag Nagel & Kimche publiziert. Jetzt ist bei Diogenes die Taschen-buchausgabe erschienen. Er-zählt wird die fiktive Geschichte eines Filmteams, das im Winter 1944/45 aus dem bombenbe-drohten Berlin in die Idylle des bayerischen Dorfes Kastelau reist, um dort den Film „Lied der Freiheit“ zu drehen. Die Idylle wird zu einem psychischen Kriegsschauplatz, am Ende wird der Drehbuchautor offenbar von einem Schauspieler erschossen. Wir erfahren die Geschichte aus mehreren Perspektiven, wir lesen Interviews, Tagebucheintragungen, Drehbuchauszüge, diverse Dokumente. Die Montage führt zu einer spannenden Lektüre, der Stil der Einzelteile ist sehr unterschiedlich, und der Blick zurück in die Nazizeit ist erstaunlich informativ. -Natürlich erinnern wir uns daran, dass der Autor Erich Kästner die letzten Monate vor Kriegsende mit einem Filmteam in Tirol verbracht hat, um dort das Filmprojekt „Das falsche Gesicht“ zu realisieren. Darüber gibt es seine Tagebuchaufzeichnungen „Notabene 45“. Lewinskys Texte sind pure Fiktion. Mehr zum Buch: kastelau-9783257245936.html