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02. Mai 2021

OPIUM (1919)

Der Film von Robert Reinert führt seinen Protagonisten, den englischen Professor Gesellius, der in der Erforschung von Opium unterwegs ist, durch ein Labyrinth komplizierter Fami-lienverbindungen. In China lernt Gesellius den Besitzer einer Opiumhöhle, Nung-Tschang, kennen, der ihm erzählt, dass seine Frau vor vielen Jahren eine Affäre mit einem Europäer hatte und ein uneheliches Kind zur Welt brachte. Daraufhin tötete Nung-Tschang seine Frau und machte den Europäer opium-abhängig. Gesellius lernt das Mädchen Sin kennen, das ihn bittet, sie nach Europa mitzunehmen, um dem Stiefvater zu entkommen. Er tut das auch. Aber Nung-Tschang fährt ebenfalls nach England. Dort hat die Frau von Gesellius ein Verhältnis mit einem Studenten ihres Mannes begonnen. Dessen Vater ist der Europäer, also auch der Vater von Sin, die inzwischen als Krankenschwester in der Klinik von Gesellius arbeitet. Der Professor bringt den Studenten um und stirbt am Ende am Opium. Der Film hat schauspielerisch große Qualitäten: Eduard von Winterstein (Professor Gesellius), Werner Krauß (Nung-Tschang), Conrad Veidt (Student), Hanna Rudolph (Frau Gesellius), Sybil Morel (Sin). Herausragend: die Kameraführung von Helmar Lerski im Wechselspiel zwischen Realität und Rausch. In der Edition Filmmuseum ist jetzt die DVD der rekonstruierten Fassung des Films erschienen, verantwortet vom Filmmuseum München. Musik-begleitung: Richard Siedhoff & Mykyta Sterov. Das Booklet enthält Auszüge aus zeitgenössischen Kritiken und „Puzzlesteine einer Biographie des Filmschriftstellers Robert Reinert“ (1872-1928) von Stefan Drößler. Mehr zur DVD: php/info/p197_Opium.html