28. Mai 2021
Bilder der Enge
Eine Dissertation, die an der Ruhr-Universität Bochum entstanden ist. Martin Schlesin-ger untersucht „Geschlossene Gesellschaften und Räume des brasilianischen Films“. Aus-gangspunkt seiner Analysen ist der Kurzfilm FILM (1965) von Alain Schneider nach einem Drehbuch von Samuel Beckett mit Buster Keaton. Das Kino des Blicks, das Verweilen in einem Zimmer und Becketts Dispositiv der Enge werden beispielhaft beschrieben und methodisch auf die dann folgenden vier Analysen brasilianischer Filme angewandt. Dies sind O CHEIRO DO RALO / DRAINED (2006) von Heitor Dhalia, ENSAIO SOBRE A CEGUEIRA / DIE STADT DER BILNDEN (2008) von Fernando Meirelles, O AMOR SEGUNDO B. SCHIANBERG / LOVE ACCORDING TO B. SCHIANBERG (2010) von Beto Brandt und O SOM AO REDOR / NEIGHBORING SOUNDS (2012) von Kleber Mendonca Filho. Die jeweils rund 40seitigen Beschreibungen und Analysen der Filme sind beeindruckend in ihrer Genauigkeit, in der Kenntnis brasilianischer Verhältnisse und in der Verbindung urbaner, architekturaler und soziopolitischer Beobachtungen mit filmästhetischen Befunden. Zwei Beispiele für Entengungen, die Filme QUE HORAS ELA VOLTA? / DER SOMMER MIT MAMA (2015) von Anna Muylaert und AQUARIUS (2016) von Kleber Mendonca Filho, öffnen den Text am Ende. Vorwort von Oliver Fahle. Mit Abbildungen in guter Qualität. Coverfoto: O SOM AO REDOR. Mehr zum Buch: bilder-der-enge/?number=978-3-8376-5362-5#gallery