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21. März 2021

PARIS CALLIGRAMMES (2020)

Ulrike Ottinger unternimmt für ihre Dokumentarfilme gern Reisen in ferne Länder, nach China, in die Mongolei oder nach Korea, und erschließt dort mit der Kamera den kulturellen Reichtum der Vergangenheit und Gegenwart. Ihr neuester Film ist eine Zeitreise in das Paris der 1960er Jahre. Sie lebte und arbeitete dort als Malerin, lernte im Atelier von Johnny Friedlaender die Technik der Radierung und war Stammgast in der antiquarischen deutschen Librairie Calligramme von Fritz Picard, einem Treffpunkt von Künst-lerinnen und Künstlern. Der autobiografische Film verbindet Material aus Spiel- und Dokumentarfilmen mit Kommentaren von Ulrike, die sich an ihre damaligen Erlebnisse erinnert. Es geht um Orte und Straßen, um Menschen, den Alltag, die Künste und politische Auf-brüche, die damals in Frankreich auch zu brutalen Auseinander-setzungen führten. Der Algerienkrieg und die Studentenrevolte waren prägend für die Zeit. Es ist beeindruckend, wie die Bilder und der Kommentar eine Zeit präsent machen, die über fünfzig Jahre zurück-liegt. Montage: Anette Fleming, Musik: Detlef Schitto, Produktion: Thomas Kufus (zero one film) + ZDF. Der Film hatte seine Premiere bei der Berlinale 2020, jetzt ist bei good!movies die DVD erschienen. Unbedingt sehenswert. Mehr zur DVD: goodmovies.de/paris-calligrammes.html