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10. Februar 2021

„Der Kaplan“

Der Schriftsteller Klaus Mann, ältester Sohn von Thomas, war als US-Soldat an der Befreiung Italiens vom Faschismus betei-ligt und sollte als Autor einer Episode an Roberto Rossellinis Film PAISÀ mitwirken. Sie wurde nicht realisiert. Das Drehbuch – THE CHAPLAIN – wird hier erstmals publiziert, verbunden mit Texten zum Hintergrund der Produktion und zur damaligen Situation von Klaus Mann. Die Episode erzählt die Begegnung eines pazifisti-schen Militärkaplans mit einem faschistischen Jugendlichen in der Nähe des Futa Passes im nördlichen Apennin und hat berührende Momente. Frederic Kroll äußert sich zu Klaus Manns Zusammenarbeit mit Rossellini. Von Carlo Gentile stammt eine historische Situationsbeschreibung „Futu Pass, Weihnachten 1944“. Die Herausgeberin Susanne Fritz informiert über die Kriegsjahre des Autors Klaus Mann (What are we fighting for?“). Georg Seeßlen stellt die Kooperation zwischen Klaus Mann und Roberto Rossellini in einen filmhistorischen Zusammenhang. Susanne Fritz spricht mit dem Regisseur Didi Danquart über Filmen im Kriegsgebiet und mit den Regisseurinnen Lucia Chiarla und Chiara Sambuchi über Kunst im Zusammenhang mit Krieg und Katastrophen. Friedrich Lohmann stellt theologische und ethische Überlegungen zu Klaus Manns Drehbuch an. Alberto Gualandi äußert sich zu Macht und Ohnmacht der Vernunft in Klaus Manns letzten Werken. Auszüge aus Manns Fragment gebliebenen letzten Roman „The Last Day“ (1949) schließen den Band ab. Interessanter Lesestoff über einen weitgehend in Vergessenheit geraten Autor. Mehr zum Buch: 9783835338302-der-kaplan.html