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24. Februar 2021

Der Architekt Martin Punitzer und der Roxy-Palast

Der Architekt Martin Punitzer (1889-1949) entwarf in den 1920er Jahren in Berlin zahlreiche Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit, darunter den Roxy-Palast in der Frie-denauer Hauptstraße, eröffnet mit dem Film ANDREAS HOFER am 31. Oktober 1929. In dem Buch „Das Meisterwerk“ von Wolfgang Schäche, Brigitte Jacob und David Pessier wird die Biografie von Martin Punitzer erzählt und speziell die Baugeschichte des Roxy-Palastes dargestellt. Zu den von Punitzer entworfenen Gebäuden gehörten die Villa Schönbach im Westend, ein Wohnhaus in der Joachim-Friedrich-Straße in Wilmersdorf, ein Wohnhaus in Lankwitz, Fabrikgebäude in Wedding und Wittenau. Er wurde wegen seiner jüdischen Herkunft 1938 inhaftiert, konnte aber 1939 mit seiner Familie nach Chile emigrieren. Der Roxy-Palast war Teil eines Geschäfts- und Bürohauses in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses Friedenau. In der Nachkriegszeit wurde das Kino als Lagerraum benutzt und 1966 nach Plänen des Architekten Hans Bielenberg zu einem verkleinerten Kino (statt 1036 nur noch 652 Plätze) umgebaut. Im Sommer 1973 wurde der Kinobetrieb eingestellt. In einem benachbarten Ladenlokal eröffnete 1976 die Discothek „La Belle“, auf die im April 1986 ein Sprengstoffanschlag verübt wurde. Seit 2009 sind die Räume des ehemaligen Kinos Verkaufsfläche für einen Biomarkt. Das Buch ist sehr lesenswert, enthält viele Abbildungen und füllt eine Lücke in der Architekturgeschichte. Der Anhang enthält eine Zeittafel zur Baugeschichte des Roxy-Palastes und ein Datenblatt zum Umbau 2018-2020. Mehr zum Buch: das-meisterwerk.html