Aktuelles
12. Januar 2021

„Die kleine Schwester“

Es ist schon lange her, dass ich die sieben Romane von Ray-mond Chandler gelesen habe. In den 1970er Jahren erschienen sie in Neuübersetzungen bei Diogenes. Jetzt legt der Verlag nochmal nach und publiziert neue Neuübersetzungen. Zum Beispiel von „Die kleine Schwe-ster“ (1949), deutsch erstmals 1953. Die Übersetzung aus dem Jahr 1975 stammte von W. E. Richartz, die neue von Robin Detje. Sie ist lakonischer, mo-derner, liest sich sehr gut. An vieles konnte ich mich nicht mehr erinnern. Der Detektiv Philip Marlowe bekommt Besuch von Orfamay Quest, der „kleinen Schwester“ von Orrin Quest, die aus Manhattan in Kansas nach L.A. gekommen ist, um ihren Bruder hier zu suchen. Er ist spurlos ver-schwunden. Und es gibt noch eine große Schwester, die Schauspielerin Mavis Weld, die um ihre Karriere fürchten muss, wenn öffentlich wird, dass sie eine Beziehung zu dem Gangster Steelgrave hatte. Es existieren entsprechende Fotos, mit denen man sie erpressen könnte. Marlowe ermittelt und ist in zwei Welten unterwegs: in der Filmwelt von Hollywood und in der Unterwelt von L.A. Es gibt viele Tote (auch Orrin bleibt auf der Strecke) und überraschende Wendungen. Die letzte Pointe findet kurz vor Schluss statt. 350 spannende Seiten. Mit einem Nachwort von Michael Connelly. Mehr zum Buch: die-kleine-schwester-9783257071399.html