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29. Dezember 2020

Günther Anders

Günther Anders (1902-1992) war ein deutsch-österreichi-scher Philosoph, Dichter und Schriftsteller. Als sein Haupt-werk gilt die zweibändige Publi-kation „Die Antiquiertheit des Menschen“ (1956/1980). In zahlreichen Texten hat er sich über die Jahrzehnte mit den Themen Kunst und Film be-schäftigt. Sie sind jetzt erstmals, herausgegeben von Reinhard Ellensohn und Kerstin Putz, in einem Band publiziert, der im Verlag C. H. Beck erschienen ist. 15 Texte widmen sich spe-ziell dem Thema Film, sie stammen aus den Jahren 1925 bis 1954 und beschäftigen sich sehr reflexiv mit dem Absoluten Film, der Tonfilmphilosophie, Spuk im Film, der Filmdramatik, Eisensteins Filmphilosophie, dem plastischen Film, dem Kriminalfilm, Charlie Chaplin und dem 3-D-Film. In einem Rundfunkgespräch mit Herbert Ihering geht es um das Dramatische im Film (1932). Drei Texte stammen aus der Exilzeit in Hollywood 1939-43, als sich Anders dort um eine Beschäftigung bemühte. Aber: „Filmphilosophie reimt sich nicht auf Hollywood“. Auch die Schriften zur Bildenden Kunst sind interessant. Zum Beispiel: das „Louvretagebuch“ (1927/28), der Radiodialog mit Arnold Zweig über Freiheit in der Kunst (1933), die Künstlerporträts für den Rundfunk (1953-56), die Italien-Tagebücher (1954 und 56). Unbedingt lesenswert: das Nachwort des Herausgeberduos. Ein Buch für stille Stunden und Zeit zum Nachdenken. Mehr zum Buch: product/29929927