Aktuelles
22. Dezember 2020

„Ada“ von Christian Berkel

Vor zwei Jahren hat der Schau-spieler Christian Berkel seinen ersten Roman publiziert: „Der Apfelbaum“, die autobiografisch basierte Geschichte seiner Eltern Sala und Otto, deren Weg sich 1938 trennen, weil Sala jüdischer Herkunft ist, untertaucht und nach Kriegs-ende in neues Leben in Buenos Aires beginnen will. Sie kehrt 1950 nach Berlin zurück und es gibt ein Happyend für Sala und Otto. Jetzt ist Berkels zweiter Roman erschienen: „Ada“. Wieder spielen Sala und Otto eine zentrale Rolle, aber ihre Tochter Ada ist eine fiktive Figur, aus deren Perspektive der Autor die Geschichte erzählt. Sie kehrt 1954 mit ihrer Mutter aus Argentinien nach Deutschland zurück, lernt erstmals ihren Vater Otto kennen und sehnt sich nach einem Leben in Unabhängigkeit. Ihre Reise führt sie von Berlin nach Paris und schließlich nach Woodstock, zu einem Konzert, das unvergessen bleibt. Der Protagonistin Ada ist man auf 400 Seiten so nahe, wie es nur irgend geht. Es ist erstaunlich, wie präzise Berkel die Gefühlswelt des Mädchens beschreibt. Man taucht mit ihr tief in die sich verändernde Welt der 60er und 70er Jahre ein. Unbedingt lesenswert. Mehr zum Buch: ada-9783550200465.html