12. November 2020
Metaphorologie des Kinos
Eine Dissertation, die an der Freien Universität Berlin ent-standen ist. Daisuke Yanagiba-schi untersucht darin „Sprach-bilder und Intermedialität im literarischen Kinodiskurs der Klassischen Moderne“. Anders ausgedrückt: welche Metaphern wurden in der Literatur für das neue Medium Film in den ersten Jahrzehnten verwendet? Acht Kapitel strukturieren den Text: 1. Der lebende Schatten als metaphorisches Paradigma. 2. Vom Memento mori zum Antichrist. 3. Der Stellenwert des Regressiven in psychologi-schen Bildtheorien. 4. Das naive Kind vor der Leinwand. 5. Der Kinozuschauer als barbarisches Kind. 6. Ambivalente Transsubstan-tion oder: Kino trinken, Film essen. 7. Von der Kinopest zur Flimmeritis. 8. Die kinematographische Ansteckung des Theaters. Die für die Auswertung wichtigsten Texte stammen von Maxim Gorki, Victor Klemperer, Arnold Höllriegel, Joseph Roth, Friedrich Theodor Vischer, Alfred Döblin, Hanns Heinz Ewers, Kurt Pinthus, Carl Hauptmann, Gottfried Benn, Kurt Tucholsky und Walter Hasenclever. Besonders interessant finde ich den Schlussteil: „Das Kino einverleiben. Zur objektbezogenen Metaphorik des Kinos“ mit den Verweisen auf Alkohol, Gift, Pest und Kinoseuche. Die vorliegende Fachliteratur zur frühen deutschen Filmgeschichte (Thomas Elsaesser, Anton Kaes, Klaus Kreimeier, Corinna Müller, Jörg Schweinitz) wurde vom Autor kenntnisreich einbezogen. Mehr zum Buch: number=978-3-8376-5207-9