Aktuelles
15. Oktober 2020

Franz Schnyder

Er war Schweizer mit Leib und Seele. Eine Schauspielausbil-dung hat er in Deutschland absolviert und hier in den 30er Jahren auch zahlreiche Büh-nenengagements gehabt, bevor er 1939 in sein Heimatland zurückkehrte und zur Theater-regie wechselte. Seinen ersten Film, GILBERTE DE COURGE-NAY, realisierte er 1941. Seine große Zeit waren die 50er und 60er Jahre, seine erfolgreich-sten Filme waren ULI DER KNECHT (1954) und ULI DER PÄCHTER (1956) mit Hannes Schmidhauser und Liselotte Pulver nach den Romanen von Jeremias Gotthelf. DIE 6-KUMMER-BUBEN (1968) wurde sein letzter Kinofilm. Zahlreiche Projekte blieben unrealisiert, seine Energien schienen ungebrochen, bis er am Ende an der Welt verzweifelte und in der Psychiatrie endete. Er starb im Februar 1993, drei Monate nach seinem Zwillingsbruder Felix, im Alter von 82 Jahren. Ursula Kähler und Raff Fluri haben eine hervorragend recherchierte Biografie über Franz Schnyder geschrieben. Ihr Untertitel: „Regisseur der Nation“. Detailliert werden die Lebensstationen erzählt, die privaten und die künstlerischen Ereignisse, die oft auch zu Konflikten führten. Einerseits galt Schnyder als eher konventioneller Regisseur, anderseits hatte er große politische und formale Ansprüche. Die Ambivalenzen dieses Lebens werden genau dargestellt. Mit zahlreichen Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: franz-schnyder_19000081/