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18. September 2020

Christoph Schlingensief: Resonanzen

In 14 Texten machen sich Autorinnen und Autoren Ge-danken über die Präsenz von Christoph Schlingensief zehn Jahre nach seinem Tod. Sie erinnern an unterschiedliche Aktionen und entdecken eher vergessene Arbeiten. Lars Koch richtet seinen Blick auf Schlin-gensiefs Fernseh-Experimente, speziell die Serie „U3000“ (2000) für MTV Deutschland. Carl Hegemann begründet seine Vermutung, dass Schlingensiefs Aktionskunst heute wahrschein-lich keine Chance mehr hätte. Bei Vanessa Höving geht es um den Kurzfilm ABFALL (1982), die Müllfestspiele in der Berliner Volksbühne und das Verhältnis zwischen Kunsttradition und Trash. Johanna Zorn beschäftigt sich mit den teatralen Widersprüchlich-keiten, zugespitzt in Bitte liebt Österreich! (2000). Verena Krieger befasst sich mit der Problematik politischer Kunst in der Moderne. Thomas Wortmann erinnert an das Projekt Rettet die Marktwirt-schaft! Werft das Geld weg! (1999). Mara Kirchmann schreibt über Schlingensiefs Inszenierung des Fliegenden Holländer am Teatro Amazonas in Manaus 2007 („Wagner meets Samba“). Leon Igel befasst sich mit Schlingensiefs 47 Kolumnen in der FAZ 2000/2001 unter dem Titel Intensivstation („Glosse, Kunst und Krankenhaus“). Sarah Pogoda begleitet Schlingensief bei seinem Forschungsprojekt Deutsch-landsuche 99. Jano Sobottka hat sich in Schlingensiefs Tagebuch So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! (2009) vertieft. Katja Holweck fragt nach den Folgen von Schlingensief: „(K)ein Ende?“. Lutz Ellrich erinnert noch einmal an die Filme der Deutschland-Trilogie von Schlingensief (1989-1992). Zwei kurze, sehr persönliche Texte stammen von Elfriede Jelinek. Alle Beiträge haben ein hohes reflexives Niveau. Coverfoto: Schlingensief in der Theateraufführung von „Rosa Luxemburg“ im Berliner Ensemble (1997). Mehr zum Buch: ISBN=9783967074093#.X1oUCjsgBW8