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11. Juli 2020

SYNONYMES (2019)

Der Film des israelischen Regisseurs Nadav Lapid gewann bei der Berlinale 2019 den Goldenen Bären. Er beschreibt mit großer Radikalität die Identitätssuche des jungen Israeli Yoav, der in Paris ein neues Leben beginnen will, das nicht mehr mit der hebräischen Sprache und jüdischen Tradi-tionen verbunden sein soll. Die von ihm gemietete Wohnung ist bei seiner abendlichen Ankunft leer geräumt. Während er sich im Badezimmer aufhält, werden ihm sein Gepäck und seine Kleidung gestohlen. Er findet Unterstützung bei einem jungen Paar im Haus, dem Industriellensohn Emile und der Musikstudentin Caroline. Auf den Straßen von Paris nutzt er ein Französischwörterbuch, um Synonyme zu lernen. Kurzfristig findet er einen Job in der israelischen Botschaft, aber er verursacht dort ein Chaos, als er bei strömendem Regen wartende Besucher ins Haus lässt und „offene Grenzen“ einfordert. Auch die Tätigkeit als Pornodarsteller, um etwas Geld zu verdienen, führt zu Konflikten vor und hinter der Kamera. Nach sieben Monaten scheint die Assimilierung in Paris für Yoav gescheitert. Die gezeigten Episoden sind sehr zugespitzt, die Kamera ist immer nahe bei der Hauptfigur, die von dem athletischen Tom Mercier beeindruckend verkörpert wird. Es gibt viele komische Situationen, Paris ist sehr präsent, und die Botschaft heißt am Ende: man kann seine Vergangenheit nicht wie ein Kleidungsstück abstreifen. Bei Absolut Medien ist jetzt die DVD des Films erschienen. Sehenswert. Mehr zur DVD: film/7051/Synonymes