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30. Juni 2020

Von Propaganda bis Poesie

Eine Dissertation, die an der Ludwig-Maximilians-Univer-sität München entstanden ist. Henriette Reisner untersucht darin den frühen sowjetischen Animationsfilm im Spiegel politischer und ästhetischer Debatten. Es geht zunächst um frühe Techniken, animierte Agitation und Avantgarde, Kinderfilm und Puppentrickfilm in den 20ern. Dann spielen internationale Korrelationen und Einflüsse in den 30ern eine Rolle: „Wir brauchen eine sowjetische Micky Maus!“. Und es erfolgt eine (Re-)Animation des Märchens. Ein umfangreiches Schlusskapitel informiert über Leningrad als „Exzentropolis“ und den Animationsfilm in Georgien. Insgesamt 68 Filme aus den 1920er und 30er Jahren werden mit beeindruckender Genauigkeit besprochen. Natürlich ist in den 30er Jahren auch die Filmmusik wichtig. Sie wird anschaulich charakterisiert. Die Autorin hat auch die internationale Literatur zum Thema aufgearbeitet, 16 Seiten umfasst die Bibliografie. Also: ein Basiswerk zum frühen sowjetischen Animationsfilm. Mit 190 kleinen Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: von-propaganda-bis-poesie