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16. Mai 2020

BIS DANN, MEIN SOHN (2019)

Es gibt herausragende Filme aus China, und dieser gehört dazu. Er wurde im vergangenen Jahr auf der Berlinale gezeigt und erhielt zwei Preise: für den besten Darsteller (Wang Jing-chun) und die beste Darstellerin (Yong Mei). Sie spielen ein Ehepaar, Yaojun + Liyun, das über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten heftige Schicksals-schläge erleidet. Ein erstes Unglück ereignet sich gleich zu Beginn. Eine Gruppe Jungen spielt an einem Staudamm, es gibt kleine Provokationen und schließlich liegt ein Junge leblos im Wasser. Später erfahren wir, dass es sich um den Sohn von Yaojun und Liyun, genannt Xingxing, handelt. Da die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird, müssen wir die verschiedenen Ereignisse zeitlich sortieren. Eine wichtige Rolle spielt auch das befreundete Ehepaar Haiyan und Yingming, das ebenfalls einen Sohn hat, genannt Haohao, geboren am gleichen Tag wie Xingxing. Ortswechsel, berufliche Veränderungen, Affären und schwere Erkrankungen prägen das Geschehen. Wir erfahren viel über die jüngste chinesische Geschichte, die Kulturrevolution, die Ein-Kind-Politik, die wirtschaftlichen Reformen. Der Regisseur Wang Xiaoshuai führt uns souverän durch die komplizierte Dramaturgie, allerdings muss man sich vor allem in der ersten Stunde sehr konzentrieren, um nicht den Überblick zu verlieren. Hervorragend: die Kameraführung. Insgesamt dauert der Film 180 Minuten. Bei good!movies/piffl ist jetzt die DVD des Films erschienen, mit einem informativen Booklet. Mehr zur DVD: bis-dann-mein-sohn.html