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25. April 2020

LARA (2019)

Der Film von Jan-Ole Gerster war für mich der beste deutsche Film des Jahres 2019. Heraus-ragend: Corinna Harfouch in der Titelrolle. Lara, frühpensio-nierte Verwaltungsangestellte, geschieden, wird 60 Jahre alt. Aber es gibt für sie wenig zu feiern. Der Kontakt zu ihrem Sohn Viktor ist fragil. Am Abend wird er ein wichtiges Klavierkonzert geben, sie hat sich Karten dafür gekauft, die sie auch an andere Menschen verschenkt. Lara war schon in ihrer Jugend eine begabte Pianistin, doch sie hielt sich nie für gut genug. So investierte sie viel Energie in die Ausbildung ihres Sohnes, war unerbittlich in ihren Ansprüchen. Wie wird der Abend enden? Sieben Jahre nach OH BOY ist dieser Film von Jan-Ole Gerster wieder ein beeindruckender Berlin-Film. Die Kameraführung von Frank Griebe bringt die Hauptdarstellerin, die Stadt und den Ablauf eines Tages in eine intensive bildliche Verbindung. Tom Schilling als Sohn Viktor, Rainer Bock als Viktors Vater, Gudrun Ritter als Laras Mutter, Volkmar Kleinert als Musikprofessor sind stark in ihrer Präsenz. Dass Corinna Harfouch als Darstellerin einer Hauptrolle für den Deutschen Filmpreis nicht einmal nominiert war, ist für mich völlig unverständ-lich. Die DVD des Films ist gerade bei StudioCanal erschienen. Unbedingt zu empfehlen, auch wenn man den Film schon gesehen hat. Mehr zur DVD: studiocanal.de/dvd/lara