Aktuelles
17. März 2020

Skandal

Das Schwerpunktthema des Schweizer Filmjahrbuchs ist diesmal Skandal. Ihm sind elf Beiträge gewidmet, acht finde ich besonders interessant. Thomas Bascher erinnert an Hollywoods Taumel in die Selbstzensur in den zwanziger und frühen Dreißigerjahren („Was ein Skandal ist, bestimmen wir“). Monika Wernli kritisiert den Oscar-Gewinner 2019 GREEN BOOK und bedauert, dass BlackKk-Klansman von Spike Lee nicht gewonnen hat. Aysel Özdilek beschäftigt sich mit der kurzlebigen türkischen Sexploitations-welle der Yesilcam-Ära 1974-1980. Bei Heinrich Weingartner geht es um Gewaltfilme („Das schöne Töten“). Alexander Knoth richtet seinen Blick auf den japanischen Regisseur Koji Wakamatsu und die Berlinale 1965. Christian Alexius befasst sich mit L’ADE D’OR von Luis Bunuel und Salvador Dali. Morticia Zschiesche sieht Serienkiller-Filme als Zerrspiegel der Gesellschaft („Werk oder Machwerk?“). Thomas Christen führt uns noch einmal in die Zeit des frühen Hollywoodfilms und seine Regulierung („Anstößig, unmoralisch, skandalös“). Im CH-Fenster setzt sich Thomas Beutelschmidt mit dem Fernsehfilm URSULA von Egon Günther auseinander („Provokatives Machwerk“ oder „Meisterhaftes Kunstwerk“?). Im „Filmbrief“ informiert uns der Schweizer Filmemacher Kaleo La Belle über sein Projekt BY THE RAINS. In der Sélection Cinema“ werden 29 Filme der Saison 2018/19 vorgestellt. Auch das 65. Jahrbuch ist sehr lesenswert. Mehr zum Buch: skandal.html