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03. März 2020

Hollywoods Schwarze Liste

Im September 2018 fand im Kino Arsenal eine Filmreihe zum Thema „Hollywood Blacklist“ statt. Es wurden 24 Werke von Filmschaffenden gezeigt, die in den 30er, 40er und 50er Jahren in den USA auf der Schwarzen Liste standen, weil ihnen eine Nähe zum Kommunismus unterstellt wurde. Jetzt ist, herausgegeben vom Kurator der Filmreihe Hannes Brühwiler, bei Bertz + Fischer eine Publikation erschienen, die auf beeindruckende Weise dieses dunkle Kapitel der amerikanischen Filmgeschichte dokumentiert. Der Buchtitel „The Sound of Fury“ bezieht sich auf den relativ unbekannten Film Noir von Cy Endfield. Zehn Essays vertiefen das Thema, sie stammen von Brühwiler (Einführung), Abraham Polonsky (Wie die Blacklist in Hollywood funktioniert hat), Gina Telaroli (über JOHNNY GUITAR und CRAIG’S WIFE), Chris Fujiwara (zur Kritik der Männlichkeit in drei Film gris), Patrick Holzapfel (zur Politisierung von Dorothy Parker), Christoph Huber (zur Karriere von Cy Endfield), Wolf-Eckart Bühler (über Irving Lerner), Lukas Foerster (über die Produzentin Hannah Weinstein), Stefan Ripplinger (über SALT OF THE EARTH) und Madeleine Bernstorff (über THE MAN I MARRIED). 15 kürzere Texte richten den Blick auf spezielle Filme, beginnend mit MARKED WOMAN (1937) von Lloyd Bacon und Michael Curtiz, endend mit THE YOUNG ONE (1960) von Luis Bunuel. In 56 Kurzbiografien erinnern Frank Arnold und Hannes Brühwiler an die Opfer der Blacklist. Mit zahlreichen Abbildungen in sehr guter Qualität. Coverfotos: Screenshot aus GUN CRAZY (1950) und Standfoto aus FORCE OF EVIL (1948). Mehr zum Buch: soundoffury.html