Aktuelles
25. März 2020

Die Halbstarken

Der Journalist Will Tremper nannte seine Erzählung „Die Halbstarken“ einen Zeitroman. Er publizierte sie zeitgleich mit der Verfilmung von Georg Tressler in der Reihe „Der bunte TOXI Film-Roman“. Das war vor 64 Jahren. 2012 wurde von medianet-edition ein Hörbuch veröffentlicht, zwei Stunden dauerte die Lesung von Charles Rettinghaus ( B009SQ2W26 ). Jetzt ist in der Reihe „Filme zum Lesen“ die Printausgabe erschienen. Bei der Lektüre begleiten einen im Kopf die Bilder des Films. Ein Samstag in Berlin, beginnend um 15.22 Uhr in einem Hallenbad, wo Freddy mit seiner „Braut“ Sissy und seinen Kumpels die Badeordnung aufmischt, seinen Bruder Jan trifft, der noch zuhause bei den Eltern wohnt, von denen sich Freddy im Streit verabschiedet hat. Wir begleiten Freddy und Jan durch den Rest des Tages bis in die Nacht um 2.05 Uhr. Die Dialoge haben den Ton des Jugendjargons der 50er Jahre, die Konflikte zwischen den Generationen eskalieren, bis am Ende Sissy zur Pistole greift, einen Mord begeht und Freddy in die Hüfte schießt. Dann kommt die Polizei. Die Präsenz von Horst Buchholz, Karin Baal und Christian Doermer ist bei der Lektüre stark, man hat die 80-Seiten-Erzählung schnell gelesen, und es hat sich gelohnt. Mit einem Vorwort der Herausgeber, einem Bildteil, einer biografischen Notiz zu Will Tremper und Drehbuchauszügen. Mehr zum Buch: printausgabe-die.html