29. Januar 2020
Die lange Einstellung
Eine Dissertation, die an der Universität Mainz entstanden ist. Christian Kaiser befasst sich darin mit Dauer, Kontinuität und Mystik der Kameraführung. Im Mittelpunkt stehen Einzel-analysen der Bildsprache von neun Regisseuren: dem Mexika-ner Carlos Reygadas (*1971) und dem Dänen Carl Theodor Dreyer (1889-1968), den Russen Andrej Tarkowskij (1932-1986) und Alexander Sokurow (*1951), dem Griechen Theo Angelopoulos (1935-2012), den Ungarn Miklos Jancsó (1921-2014) und Béla Tarr (*1955), dem US-Amerikaner Gus van Sant (*1952) und dem Argentinier Gaspar Noé (*1963). Zu den Filmen, die auf insgesamt 300 Seiten unter ästhetischen und inhaltlichen Gesichtspunkten erschlossen werden, gehören JAPÓN, BATALLA EN EL CIELO, STELLET LICHT und POST TENEBRAS LUX von Reygadas, ORDET von Dreyer, IWANS KINDHEIT, ANDREJ RUBLJOW, SOLARIS, DER SPIEGEL, STALKER, NOSTALGHIA und OPFER von Tarkowskij, TAGE VON 36, DIE WANDERSCHAUSPIELER, DIE JÄGER, DER GROSSE ALEXANDER, DIE REISE NACH KYTHIRA, DER BIENENZÜCHTER, LANDSCHAFT IM NEBEL, DER SCHWEBENDE SCHRITT DES STORCHES, DER BLICK DES ODYSSEUS, DIE EWIGKEIT UND EIN TAG, DIE ERDE WEINT und DER STAUB DER ZEIT von Angelopoulos, SATANTANGO, DIE WERKMEISTERSCHEN HARMONIEN, DER MANN AUS LONDON und DAS TURINER PFERD von Tarr, GERRY, ELEPHANT und LAST DAYS von van Sant, CARNE, MENSCHENFEIND und ENTER THE VOID von Noé. Von den genannten Filmen gibt es aufschlussreiche Diagramme im Anhang des Buches. Eine Grundthese des Buches ist, dass es eine Verbindung zwischen langen Einstellungen und mystischer Wirkung gibt. Sie wird überzeugend vermittelt. Das Vorwort stammt von Marcus Stiglegger. Mit Abbildungen in sehr guter Qualität. Mehr zum Buch: msm-83.html