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11. Dezember 2019

Robert Gilbert (Weihnachtsgeschenk 2)

Sein Vater hieß Max Winterfeld, nannte sich Jean Gilbert und war ein berühmter Operetten-komponist. So übernahm auch der Sohn Robert den Künstler-namen Gilbert und machte Karriere als Textautor von Schlagern und Libretti. Er hat die Gesangstexte zu 60 Operet-ten und über 100 Tonfilmen geschrieben. Es sei nur erinnert an „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder“ aus DER KONGRESS TANZT oder „Ein Freund, ein guter Freund“ und „Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen“ aus DIE DREI VON DER TANKSTELLE. Er hat eng mit den Komponisten Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender und Robert Stolz zusammengearbei-tet. In der Weimarer Republik war er politisch engagiert, schrieb Arbeiterkampflieder und stand der KPD nahe. Er emigrierte 1933 zunächst nach Wien, dann nach Paris und schließlich nach New York. 1949 kehrte er nach Europa zurück, lebte vorwiegend in der Schweiz, hatte aber große Erfolge mit den Texten für das Musical „Feuerwerk“ („Oh mein Papa“) und als Übersetzer amerikanischer Musicals („My Fair Lady“, „Oklahoma“, „Cabaret“). Er starb 1978 in Minusio. Die Biografie von Christian Walther ist sehr lesenswert und als Geschenk für all jene geeignet, die an Künstlerleben interessiert sind. Der Autor hat über Gilbert seine Dissertation geschrieben und sie für das vorliegende Buch überarbeitet. Sie ist hervorragend recherchiert und spannend zu lesen. Mit Abbildungen in guter Qualität und einem Vorwort von Max Rabe. – Erschienen bei Christoph Links, der gerade vom BuchMarkt zum Verleger des Jahres 2019 ausgewählt wurde. Mehr zum Buch: 3&titel_nr=9056