09. Juli 2019
Kultivierungsforschung
Die Medien – und vor allem das Fernsehen – beeinflussen die Wahrnehmung der sozialen Realität durch die Rezipienten. Dabei verschwimmen die Unter-schiede zwischen fiktionalen und nichtfiktionalen Inhalten. Christine E. Meltzer untersucht in ihrem Buch die Geschichte der Kultivierungsforschung, die in den 1960er Jahren von George Gerbner und einem Forscherteam entwickelt wurde. Sie informiert über Entstehungs-geschichte, Forschungslogik und methodische Zugänge. Bei den empirischen Befunden geht es zunächst um die genrespezifische Kultivierung, dann um die Kultivierung von Moralvorstellungen, Geschlechtsrollen und politischen Einstellungen. Zu den intervenieren-den Variablen gehören die Eigenschaften der Rezipienten, die Eigenschaften der Fernsehbotschaft und die Interaktion dazwischen. Natürlich hat sich die Forschung im Zeitalter des Internets stark verändert. In einem letzten Kapitel kommentiert die Autorin die „Top Ten“ der Forschungsliteratur. In kleinen Kästen werden Begriffe geklärt, Akteure porträtiert, Modelle gezeigt und Verfahren geschildert. Der Text ist verständlich geschrieben und hat einen hohen Informationswert. Mehr zum Buch: product=36365