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21. Juli 2019

DER GEIGER VON FLORENZ (1926)

Sie war eine charismatische Schauspielerin, zuerst auf der Bühne und seit 1922 auch im Film: Elisabeth Bergner (1897-1986). Regie führte bei fast allen ihren Filmen ihr späterer Ehe-mann Paul Czinner. Die Erich-Pommer-Produktion DER GEIGER VON FLORENZ ist beispielhaft für die große Aus-strahlungskraft der Darstellerin. Sie spielt die junge, lebenslustige René, die heftige Konflikte mit ihrer Stiefmutter hat, von ihrem Vater in ein Schweizer Internat verbannt wird und in den Sommerferien, verkleidet als Junge, nach Italien flieht. Einem jungen Maler steht sie für das Gemälde „Der Geiger von Florenz“ Modell. Als ihr Vater in Deutschland René auf dem Bild entdeckt, will er sie nach Hause zurückholen. Aber der Maler hat sich inzwischen in René verliebt, und am Ende gibt es ein Happyend. Siegfried Kracauer schrieb damals: „Das Androgynenhafte verleiht der Bergner jene Zweideutigkeit, die nirgends eine Grenze finden lässt und ihre Gestalt zum Geheimnis macht.“ (Frankfurter Zeitung v. 29.5.1926). Die Besetzung insgesamt ist beeindruckend: Conrad Veidt als Vater, Nora Gregor als Stiefmutter, Walter Rilla als Maler. Bei Universum Film ist jetzt eine DVD der restaurierten Fassung erschienen, mit einer neuen Musik von Uwe Dierksen. Das Booklet enthält ein Interview mit ihm und einen Text von Anke Wilkening über die Wiederentdeckung des Films. Auch die Exportfassung des Films gehört zum Bonusmaterial. Die DVD ist sehr zu empfehlen. Mehr zur DVD: der-geiger-von-florenz.html