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18. Juni 2019

Male am Zelluloid

Eine Dissertation, die an der Universität der Künste in Berlin entstanden ist. Olga Moskatova untersucht darin den „relationa-len Materialismus im kamera-losen Film“. Im Kern geht es um die künstlerische Bearbeitung von 35mm-, 16mm- und Super-8-Film. Die Filmografie am Ende des Buches nennt über 100 Titel, der älteste ist LE RETOUR A LA RAISON (1923) von Man Ray, der jüngste KONRAD & KURFÜRST (2013-14) von Esther Urlus. Man kann Filmmaterial künstlerisch zum Beispiel Scratchen, Verlichten, Collagieren, Inkorporieren, Destruieren, Zerstören, Generieren. In der Filmgeschichte sind dafür u.a. Stan Brakhage, Len Lye, Norman McLaren oder László Moholy-Nagy bekannt geworden. Heute verbinden sich diese Eingriffe mit Namen wie Gustav Deutsch, Cécile Fontaine, Johannes Hammel, Bill Morrison, Bärbel Neubauer, Jürgen Reble, James Schneider, Jennifer West. Die Autorin schlägt immer wieder den Bogen vom Damals zum Heute, konkretisiert die Eingriffe durch zahlreiche Beispiele, die sie handwerklich erklärt und künstlerisch interpretiert. Beeindruckend! Mit Abbildungen in guter Qualität. Cover: Filmstill aus MOONLIGHT (1997) von Bärbel Neubauer. Mehr zum Buch: number=978-3-8376-4671-9