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29. Juni 2019

CAPERNAUM (2018)

Es ist ein beeindruckendes Sozialdrama, das die libanesi-sche Regisseurin Nadine Labaki in diesem Film erzählt. Im Zentrum steht der zwölfjährige Zain, der ins Gefängnis kommt, weil er ein Verbrechen begangen hat, das erst gegen Ende des Films konkretisiert wird, obwohl man schon bald ahnt, was vorgefallen ist. In Rückblenden wird gezeigt, in welchem Umfeld Zain mit seinen Geschwistern aufwächst, wie gewaltsam die Eltern mit ihren Kindern umgehen, so dass Zain eines Tages einfach verschwindet. Er irrt durch die Elendsviertel von Beirut, findet schließlich Unterkunft bei einer äthiopischen Immigrantin, für deren Baby er eine Zeit lang sorgen muss. Natürlich hat Zain auch Träume, die in poetischen Bildern gezeigt werden. Stark sind die Laiendarsteller*innen, beeindruckend wirken die Alltagsszenen. Nur das Ende finde ich ein bisschen pathetisch. Bei Alamode ist jetzt eine DVD des Films erschienen, der In Cannes 2018 den „Preis der Jury“ erhielt. Zu den Extras gehört ein Interview mit der Regisseurin und ein Making of. Mehr zur DVD: capernaum-stadt-der-hoffnung.html