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29. Mai 2019

Jia Zhangke

Eine Dissertation, die an der Universität Leipzig entstanden ist. Peiqi Han untersucht darin „Soziale Ausgrenzungen in den Dokufiktionen des chinesischen Regisseurs Jia Zhangke“. Sein jüngster Film, ASCHE IST REINES WEISS, lief in den letzten Monaten in den Kinos und hat mich sehr beeindruckt. Er kommt in dem Buch natürlich noch nicht vor. Die Analysen der Autorin konzentrieren sich vor allem auf vier Filme: PICK POCKET (1997), THE WORLD (2004), STILL LIFE (2006) und 24 CITY (2008). Soziale Ausgren-zungen sind Armut, Ohnmacht, Schlechte Arbeit, Arbeitslosigkeit, Verletzung von Rechten und Interessenbeeinträchtigung, Verlust von sozialen Beziehungen, seelische Belastungen, natürlich bedingte Schwäche, Abweichungen von Normen und Werten. Sie werden für jeden Film in Codebögen nach Anzahl der Sequenzen aufgelistet, in denen sie eine Rolle spielen. Die Filmbeschreibungen wirken sehr präzise, es gibt zusätzliche Hintergrundinformationen, Verweise auf die Inkongruenz zwischen der narrativen und der ästhetischen Ebene und jeweils ein Zwischenfazit. Vor den Analysen sind Kapitel über den Filmemacher Jia Zhangke (*1970) und das Dispositiv seiner Filme, soziale Ausgrenzung im soziologischen Diskurs und aus phänomenologischer Sicht sowie eine Definition von Dokufiktion platziert. Das Buch bietet eine gute Möglichkeit, sich mit dem Werk des Regisseurs Jia Zhangke vertraut zu machen. Die farbigen Abbildungen haben eine akzeptable Qualität. Mehr zum Buch: =29725