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30. Mai 2019

„Der blutrote Teppich“

Der zweite Fall für den Privat-detektiv Hardy Engel. Wir schreiben das Jahr 1922. Am Morgen des 2. Februar wird der Regisseur William Desmond Taylor in seiner Wohnung in Hollywood erschossen aufge-funden – von Hardy Engel, der am Abend zuvor mit ihm telefoniert hatte und von ihm beauftragt wurde, die Schauspie-lerin Mabel Normand zu beobachten. Sie war der letzte Gast von Taylor. Normand hatte die Nacht zuhause verbracht. Engel benachrichtigt die Polizei und gerät sofort in den Verdacht, Taylor ermordet zu haben. Aber er hat ein Alibi vorzuweisen und beginnt  – parallel zur Bezirksstaatsanwaltschaft von Los Angeles – mit seinen Ermittlungen. Der Fall erweist sich als äußerst kompliziert. Erster Tatverdächtiger ist der Drogendealer Duke, der vor allem die Produzentenbranche beliefert und über ein kleines Buch verfügt, in dem seine Lieferungen aufgelistet sind. Aber Duke wird seinerseits ermordet. Polizei und Staatsanwaltschaft sind mit den Ermittlungen sehr zögerlich. Neben Hardy Engel wird die Regisseurin Polly Brandeis im Auftrag des Regieverbandes aktiv und verbindet sich bei den Nachforschungen mit Engel. Zwischen ihnen entsteht eine teils zärtliche, teils kämpferische Beziehung. Der Autor dringt mit seinem Roman tief in die Hollywoodszene des Jahres 1922 ein, Carl Laemmle und Charlie Chaplin spielen wichtige Rollen, mit Cecil B. DeMille unternimmt Engel seinen ersten Flug über die Stadt L.A. und das Umland. Am Ende wird der Fall von Harry und Polly zwar aufgeklärt, aber dies darf die Öffentlichkeit nicht erfahren. Der Umfang von 640 Seiten ist das Resultat einer gewissen Detailverliebtheit von Christof Weigold, aber insgesamt ist das Buch spannender als Band 1, bei dem es um den Komiker Roscoe „Fatty“ Arbuckle ging. Die Serie erscheint im Verlag Kiepenheuer & Witsch, Band 3 folgt hoffentlich im kommenden Jahr. Mehr zum Buch: 978-3-462-05141-4/ Diesen Text widme ich meinem Freund Norbert Grob, der heute 70 Jahre alt wird.