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22. März 2019

BRECHT

Heute Abend wird auf arte der zweiteilige Film BRECHT von Heinrich Breloer ausgestrahlt, der bei der Berlinale seine Premiere hatte. Als Doku-Fiction konzipiert, erzählt der Film in zweimal 90 Minuten Phasen aus dem frühen und späten Leben des berühmten Autors. Die Exilzeit ist bis auf einige kurze Rückblenden ausgespart. Parallel hat Breloer jetzt im Verlag Kiepenheuer & Witsch das Buch „Brecht“ als „Roman seines Lebens“ publiziert. Auch hier mischen sich Fiction und Dokumente. Nahe im Film sind die beiden Romanteile „Die Liebe dauert oder dauert nicht“ und „Das Einfache, das schwer zu machen ist“, sie haben beide einen Umfang von 220 Seiten. Eingeschoben auf 40 Seiten sind „Szenen aus dem Exil“. Eingeleitet wird das Buch mit einem sehr persönlichen Text Breloers: „Unterwegs zu Bertolt Brecht“: hier erzählt der Autor (*1942), welche Rolle Brecht in seinem Leben spielte. Ende der 70er Jahre hat er bereits Gespräche mit Zeitzeugen für eine Fernsehdokumentation geführt, die zum Teil jetzt verwendet werden konnten. Es sind vor allem Frauen, die dokumentarisch oder gespielt zu sehen und zu hören sind: Paula Banholzer (Brechts erste Liebe), Helene Weigel (erste Begegnung 1923), Marianne Zoff, Ruth Berlau, Elisabeth Hauptmann, Marta Feuchtwanger, Regine Lutz, Käthe Reichel, aber natürlich auch sein lebenslanger Freund Caspar Neher, sein Bruder Walter Brecht, der Sänger Ernst Busch, der Komponist Kurt Weill und viele andere. Auch die zahlreichen Abbildungen im Buch wechseln zwischen Dokument und Spiel. Tom Schilling als junger und Burkhart Klaußner als alter Brecht sind sehr präsent (auch auf dem Cover). Beeindruckend: 15 doppelseitige Abbildungen von Werkfotos mit Breloer als Regisseur und Gernot Roll hinter der Kamera. Eine schöne Begleitpublikation. Mehr zum Buch: roman-seines-lebens.html