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30. März 2019

1000 ARTEN, REGEN ZU BESCHREIBEN (2017)

Der gerade 18 Jahre alt gewor-dene Mike hat beschlossen, auf unbestimmte Zeit sein Zimmer nicht mehr zu verlassen. Alle Versuche seiner Eltern und seiner jüngeren Schwester Miriam, ihn umzustimmen, sind vergebens. Die einzige Kommu-nikation zur Familie sind kleine Zettel, auf denen er aktuelle globale Regenphänomene beschreibt. Knapp 90 Minuten sind wir Augen- und Ohren-zeugen eines Familiendramas. Der Vater (Bjarne Mädel) rastet immer wieder aus, brüllt, verbrennt im Garten die Kindheitserinnerungen seines Sohnes. Die Mutter (Bibiana Beglau) stellt Schnittchen vor die verschlossene Tür, nimmt Kontakt zu einem Schulfreund von Mike auf, verliert die Hoffnung nicht. Miriam (Emma Bading) hat selbst viele Probleme und fühlt sich alleingelassen. Und es gibt für Vater, Mutter und Miriam auch noch einen Alltag, den sie bewältigen müssen. Wir sind immer wieder bei ihnen. Der Erstlingsfilm von Isa Prahl – Drehbuch: Karin Kaci – hat fast experimentelle Züge, es erfordert viel Geduld, sich auf ihn einzulassen, aber die schauspielerischen Leistungen sind hervorragend, die Kamera (Andreas Köhler) ist nah am Geschehen, und Mike bekommen wir auch am Ende nicht zu sehen. Die letzten Bilder zeigen den sonnenbeschienenen Horizont hinter dem Regen. Hoffnung? Die DVD des Films ist bei good!movies erschienen. Mehr zur DVD: 20Arten&searchcnid=-1