Aktuelles
03. Dezember 2018

Texte von Harun Farocki

In einer Kooperation des Harun Farocki Instituts, des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) und des Verlags der Buchhand-lung Walther König werden seit einem Jahr die Schriften von Harun Farocki (1944-2014) publiziert. Erschienen sind bisher die Bände „Zehn, zwan-zig, dreißig, vierzig. Fragment einer Autobiografie“, herausge-geben von Marius Babias und Antje Ehmann und „Von Godard sprechen“ (mit Kaja Silverman), herausgegeben von Doreen Mende. Jetzt liegt bereits der Band 3 vor: „Meine Nächte mit den Linken. Texte 1964-1975“, heraus-gegeben von Volker Pantenburg. 64 Texte sind hier in chronologischer Reihenfolge dokumentiert, beginnend mit einem „Kapitel zur Wahr-heitsfindung in Sachen Jugendweihe“ („Seid Ihr bereit?“), veröffentlicht im Spandauer Volksblatt am 29. Mai 1964. Die neun Texte für diese Zeitung haben nichts mit dem Thema Film zu tun, Redakteurin war dort Christa Maerker. Es folgen Beiträge für den kürbiskern, Die Zeit, die Filmkritik (über Filmimporte der DDR aus dem Westen, zusammen mit Christian Semler, Dezember 1965), film (ein früher programmatischer Beitrag heißt „Die Agitation verwissenschaftlichen und die Wissen-schaft politisieren“, März 1969), das von mir redaktionell verantwortete dffb-info („Meine Nächte mit den Linken“, Dezember 1970, ein Kurztext auf die Frage „Was tun und was denken die Absolventen?“), und dann dominieren die Texte für die Filmkritik. Manchmal sind es Kurzkritiken (zum Beispiel über SUPERMARKT oder DOROTHEAS RACHE), manchmal mittellange Verrisse (SCHNEEGLÖCKCHEN BLÜHN IM SEPTEMBER, JEDER FÜR SICH UND GOTT GEGEN ALLE). Heraus-ragend: seine Texte über das Fernsehen („Drückebergerei vor der Wirklichkeit“, „Über die Arbeit mit Bildern im Fernsehen“) und seine Rezension des Buches „Kino und Filmindustrie in der BRD“ von Klaus Kreimeier (1973). Der Herausgeber Volker Pantenburg hat exzellent recherchiert und ein sehr informatives 20-Seiten-Nachwort geschrieben („Die Arbeit der Autorschaft“). Mit Abbildungen in akzeptabler Qualität. Mehr zum Buch: farocki3.html