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02. Dezember 2018

NARZISS UND PSYCHE (1980)

Gábor Bódy (1946-1985) war ein genialer ungarischer Regisseur, der in den Bereichen Film und Videokunst gearbeitet hat, aber schon mit 39 Jahren gestorben ist – ob es ein Suizid war, ist bis heute offen. Zu Beginn der 80er Jahre war er als Dozent an der dffb tätig. NARZISS UND PSY-CHE gilt als sein größtes Werk. Der dreiteilige Film dauert 261 Minuten, wurde vom Kamera-mann István Hildebrand auf-wendig rekonstruiert und ist jetzt, herausgegeben von Claus Löser und Eszter Takács, bei Absolut Medien als DVD erstmals mit deutschen Untertiteln erschie-nen. So unkonventionell wie möglich wird hier die Liebesbeziehung zwischen einer Dichterin (Psyche), einem Dichter und Pfarrerssohn (Narziss) und einem preußischen Adligen (Maximilian Freiherr von Zedlitz) über einen Zeitraum von 150 Jahren erzählt. Während in der literarischen Vorlage „Psyché“ des Schriftstellers Sándor Weöres die Zeit auf das Leben der Hauptfigur 1788-1831 fokussiert ist, erweitert sich diese bei Bódy von 1788 bis 1937 (Hitler am Telefon). Da es sich bei dem Film aber nicht um Realfiktion, sondern um ein experimen-telles Spiel handelt, hat dies keine wirkliche Bedeutung. Neben den Bildern ist vor allem die Besetzung wichtig: Udo Kier spielt Narziss, die spanische Darstellerin Patricia Adriani die Dichterin Psyche und der ungarische Schauspieler György Cserhalmi den Freiherrn von Zedlitz. Man kann bei NARZISS UND PSYCHE durchaus von visionärer Filmkunst sprechen. Mehr zur DVD: Narziss+und+Psyche