30. November 2018
Tier und Film
Eine Dissertation, die an der Philipps-Universität Marburg entstanden ist. Carlo Thiele-mann unternimmt darin eine „Modellierung anthropolo-gischer Differenz“. In vier Kapiteln geht es auf hohem theoretischen Niveau 1. um „Struktur und Wirkungsweise hominisierender Mediendispo-sitive“. Zentrales Filmbeispiel ist DIE HÖHLE DER VER-GESSENEN TRÄUME (2010) von Werner Herzog. 2. um „Körper, Leben und Soma – Leibphänomenologische Konstituenten einer medialen Anthropologie“. Filmbeispiel: GORILLAS IM NEBEL (1988) von Michael Apted. 3. um „’Blutmythologie’, ‚Volkskörper’, Labor und Schlachtung – Fallstudien zur Politik filmischer Mensch-Tier-Beziehungen“. Filmbeispiele: NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS (1922) von Friedrich Wilhelm Murnau, DER EWIGE JUDE (1940) von Fritz Hippler und DAS BLUT DER TIERE (1949) von Georges Franju. 4. um „den Film und das Offene – Facetten einer Philosophie medialer Anthropologie“. Filmbeispiel: GRIZZLY MAN (2005) von Werner Herzog. Die vielen Abstraktionen machen die Lektüre kompliziert. Der Schlusssatz hat eine klare Logik: „Das Denken über Tiere und das Denken über Filme hat eine Gemeinsamkeit: Es schärft den Blick für die Realität“ (S. 223). Mit Abbildungen in guter Qualität. Band 20 der Schriftenreihe „Aufblende“, die von Heinz-B. Heller und Knut Hickethier im Schüren Verlag herausgegeben wird. Mehr zum Buch: tier-und-film.html