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29. November 2018

Körper – Seele – Nation

Eine Dissertation, die an der Justus-Liebig-Universität Gießen entstanden ist. Astrid Matron befasst sich darin mit der Identitätssuche im deutschen und südkoreanischen Kino. Es geht um Parallelen der natio-nalen Teilung und der tatsäch-lichen oder imaginierten Wieder-vereinigung. Die Autorin fokussiert ihre Analysen auf die Bereiche „Raum“, „Körper“ und „Zeit“. Genauer untersucht werden die deutschen Filme DIE ARCHITEKTEN (1990), DAS LEBEN DER ANDEREN (2006), YELLA (2007), SONNENALLEE (1999), DAS VERSPRECHEN (1994), GOOD BYE, LENIN (2003) und DREI STERN ROT (2001), die südkoreanischen Filme DOUBLE AGENDT (2003), PEPPERMINT CANDY (1999), ADDRESS UNKNOWN (2001), A BOLD FAMILY (2005), SILK SHOES (2006), TO THE STARRY ISLAND (1993) und JSA – JOINT SCURITY AREA (2000). Die Analysen sind sehr konkret in ihren Befunden. Besonders gut gefallen hat mir das Raum-Kapitel mit den Bereichen Gebauter Raum – Architekturen – Stadtraum, Kameraräume, Tonräume, Zwischenräume, Abwesenheiten, Grenzgänge, Am (Un-)Ort der Identität. Zu den auffallenden Differenzen gehört, dass in deutschen Filmen vornehmlich seelische Traumata dargestellt werden, in koreanischen Filmen vorzugsweise die Körper der Protagonist*innen zur Disposition stehen. Mit Abbildungen in guter Qualität. Coverfotos: SILK SHOES (oben) und DREI STERN ROT (unten). Mehr zum Buch: koerperseele.html