Aktuelles
12. September 2018

Politik in Fernsehserien

In den internationalen TV-Serien dominiert das Thema Politik. Niko Switek (Duisburg-Essen) hat dazu ein Buch im Transcript-Verlag herausge-geben. In 18 Beiträgen von 42 Autorinnen und Autoren werden theoretische Ansätze formuliert, einzelne Fallstudien erarbeitet und didaktische Möglichkeiten untersucht. Der Herausgeber eröffnet politikwissenschaft-liche Zugänge zu politischen Fernsehserien, Andreas Dörner und Stefan Heinrich Simond äußern sich zum Stand der Forschung, Henrik Schillinger äußert sich über das Politische und die Tragödie, Manfred Mai definiert den Realitätsgehalt fiktionaler Medien. Zwölf Fallstudien stehen im Zentrum der Publikation: die vierteilige ZDF-Polit-Satire EICHWALD, MDB, die BBC-Sitcom YES, PRIME MINISTER, die BBC-Satire THE THICK OF IT, die dänische Serie BORGEN, die französische MARSEILLE, die italienische GOMORRHA, die amerikanischen HOUSE OF CARDS (zwei Texte), VEEP und 24, die chinesische IM NAMEN DES VOLKES und die SF-Serie THE EXPANSE. Analysiert wird aus der Perspektive der Politikwissenschaft, es geht um die Themen Eurokrise, Klimawandel, Sex, Drugs, Krisenmanagement, Mafia, politischer Zynismus, institutionalisierte Bedeutungslosigkeit, die Normalisierung des Ausnahmezustands, die Legitimierung aktueller Reformpolitik, das Politische in der Phantastik. Die Texte, meist im Team erarbeitet, sind wissenschaftlich abgesichert und äußern sich vornehmlich zu inhaltlichen Aspekten. Für Kenner der Serien unbedingt lesenswert. Zum Abschluss konstatiert Karl-Rudolf Korte die Unmöglichkeit, deutsches Politikmanagement im Fernsehen abzubilden, und Sabine Manzel liefert empirische Befunde zum Medieneinsatz aus Schüler- und Lehrerperspektive. Viele Literaturhinweise, keine Abbildungen. Mehr zum Buch: politik-in-fernsehserien/