Aktuelles
02. August 2018

Plakate von Volker Noth

Im Neuen Rathaus in Bayreuth sind zurzeit in der Ausstellung „Suchen / Probieren / Machen“ Plakate des Grafikers Volker Noth zu sehen. Er hat – nach dem Folkwang Museum in Essen – nun dem Kunstmuseum Bayreuth 364 Plakate ge-schenkt, die dort in dem von Franz-Joachim Schultz gegrün-deten „Kleinen Plakatmuseum“ verwahrt werden. Die jetzt gezeigte Auswahl vermittelt einen Überblick über das Lebenswerk von Volker Noth, beginnend mit Plakaten zum Europa-Tag in den frühen 70er Jahren und Arbeiten für das Theater. Im Mittelpunkt steht natürlich die Werbung für die Berlinale ab 1977. 25 Jahre hat er frei für das Festival gearbeitet und in diesem Zusammenhang auch die Plakate für die Retrospektiven der Kinemathek entworfen, die dazu publizierten Bücher gestaltet und bis 2006 das Design des Filmmuseums verantwortet. Die Zusammenarbeit mit ihm war inspirierend und führte immer zu positiven Ergebnissen. Zur Ausstellung in Bayreuth ist ein wunderbarer Katalog erschienen. Der Essay „Zwischen Mut und Demut“ der Kunsthistorikerin Anita Kühnel stellt das Werk von Volker Noth in den größeren Zusammenhang der deutschen Plakatgeschichte und definiert seine speziellen künstlerischen Fähigkeiten. René Grohnert (Museum Folkwang) beschreibt in seinem Aufsatz die Entstehung von zehn Berlinale-Plakaten von der ersten Idee (Skizze in Volkers Arbeitsbüchern) bis zum fertigen Produkt. Die in Bayreuth ausgestellten Plakate sind in hervorragender Qualität abgebildet. Eine sehr persönliche Zeitreise ist für mich das Plakatverzeichnis am Ende des Bandes, mit kleinen Reproduktionen von den 60er Jahren bis 2017. Die Kinemathek und das Filmmuseum sind hier mit 86 Abbildungen präsent, es gab beim Anschauen Erinnerungen, die mich sehr berührt haben. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. August zu sehen. Mehr zur Ausstellung und zum Katalog: _volker_noth.pdf