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23. August 2018

Märchen im Medienwechsel

Der Märchenfilm hat sich früh in der Filmgeschichte etabliert, er wurde nicht nur für Kinder konzipiert, sondern hat seine oft düsteren Geschichten auch in speziellen künstlerischen For-men erzählt. Das von Ute Dett-mar, Claudia Maria Pecher und Ron Schlesinger herausge-gebene Buch macht das breite Spektrum seiner Geschichte und die Veränderungen in den letz-ten Jahrzehnten deutlich. 19 Textbeiträge sind hier ver-sammelt. Ich nenne zehn, die mich besonders beeindruckt haben: Claudia Maria Pecher beschäftigt sich mit einem Pionier des Märchenfilms, dem franzö-sischen Regisseur Georges Méliès, beschreibt sein Leben, seine filmtechnischen Erfindungen und analysiert beispielhaft zwei Filme. Jan Sahli äußert sich zu Jean Cocteaus Märchenverfilmung LA BELLE ET LA BêTE (1946). Horst Schäfer erinnert an Märchen-Stummfilme in Deutschland („Verkannt, vergessen, verschollen“). Bei Andrea Hartmann und Michel Nölle geht es um Lotte Reinigers Silhouetten-Märchenfilme. Ingrid Tomkowiak richtet ihren Blick auf 100 Jahre Disney-Märchenanimationsfilme („Capture the Imagination“). Ron Schlesinger informiert sehr sachkundig über den Märchenfilm im „Dritten Reich“. Mit 50 Seiten ist der Beitrag von Dieter Wiedemann über Märchenfilme in der Bundesrepublik und in der DDR der umfangreichste des Bandes („Es war einmal…“). Steffen Retzlaff gibt einen Überblick über den tschechoslowakischen Märchenspielfilm von 1920 bis 1989. „Terra incognita“ nennt Olena Kuprina ihren Text über den sowjetischen Märchenfilm von 1917 bis 1990. Klaus Maiwald untersucht aktuelle Tendenzen des Märchenfilms am Beispiel von Schneewittchen. Andere Texte widmen sich bekannten TV-Produktionen, dem komischen Märchenfilm und dem Computerspiel. Alle Beiträge haben ein hohes Niveau und machen den Band zu einem Basiswerk zum Thema Märchenfilm. Mit Abbildungen in unterschiedlicher Qualität. Mehr zum Buch: medienwechsel