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05. August 2018

HUNGER IN WALDENBURG und MORGENRÖTE (1929)

Zwei Filme aus dem Jahr 1929 stehen im Zentrum dieser Edi-tion des Filmmuseums Potsdam, publiziert von Absolut Medien: HUNGER IN WALDENBURG: UM’S TÄGLICHE BROT von Phil Jutzi und Leo Lania erzählt die Geschichte eines jungen Arbeiters (gespielt von Holmes Zimmermann), der seine Eltern verlässt, um im nahegelegenen Industrierevier Geld zu verdie-nen. Er findet eine Unterkunft bei einer Bergarbeiterwitwe, scheitert aber bei der Arbeits-suche und wird am Ende Opfer der Auseinandersetzungen zwischen dem Hauseigentümer und den Mietern. Der mittellange Film durfte nur in Sondervorführungen gezeigt werden, erlitt radikale Kürzungen durch die Zensur und liegt jetzt in einer restaurierten 44-Minuten-Fassung vor. Konzipiert als Film-Reportage aus dem Waldenburger Revier, sind es vor allem die authentischen Bilder, die bis heute wirksam bleiben: Orte, Physiognomien, Atmosphäre. Dazu erklingt eine neu komponierte Musik von Cordula Heth. Das Bonusmaterial enthält eine 37-minütige Tonversion des Deutschen Fernsehfunks aus dem Jahr 1975 und das Porträt einer Laiendarstellerin, die in dem Film mitgewirkt hat (POST SCRIPTUM VETSCHAU). – Das bürgerliche Gegenstück ist MORGENRÖTE von Wolfgang Neff, die Geschichte eines Studenten, der von seinem Vater die Anteile an einer Bergwerksgrube geerbt hat und damit in die Spekulationen eines Unternehmens gerät. Eine Grubenkatastrophe am Ende des Films wird zum emotionalen Höhepunkt mit glücklichem Ende. Werner Fuetterer ist der Hauptdarsteller, hinter der Kamera standen Georg Bruckbauer und Raimar Kuntze. Die Kombination der beiden Filme hat eine Logik. Inhaltlich wird der Kreis durch den Dokumentarfilm KOHLE ALS HONORAR (2016) von Uwe Mann geschlossen. Zum Bonusmaterial gehören umfangreiche PDF-Dokumente mit Texten von Guido Altendorf, Mateusz Hartwich, Michael Grisko, Evelyn Hampicke und Uwe Mann. Mehr zur DVD: %281929%29