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03. August 2018

Gnade spricht Gott – Amen mein Colt

Michael Striss ist evangelischer Pfarrer im Rheinland und Cine-ast. Seine besondere Zuneigung gilt dem Italowestern. In seinem 670-Seiten-Buch beschäftigt er sich mit Motiven, Symbolik und religiösen Bezügen dieses euro-päischen Genres, dessen Entste-hung und Charakteristik er in seiner Einleitung beschreibt. In acht Kapitel wird uns dann der Italowestern erschlossen. Es beginnt mit den Protagonisten: den relativ Guten, den teuflisch Bösen und den unberechen-baren Dritten. Kapitel zwei charakterisiert weitere Mitwirkende: Geistliche, Frauen, Kopfgeldjäger, Gesetzeshüter, Bestatter, Ärzte und Barbiere, Fahrendes Volk. Kapitel drei informiert über die Topographie: Städte und Dörfer, Sakralbauten und Friedhöfe, klimatische Bedingungen. Im vierten Kapitel werden die Konfliktfelder beschrieben – Rache und Vergeltung, Gier nach Gold und Geld, Familienprobleme, Lehrer-Schüler-Rivalitäten, Klassenkampf und Revolution, Rassismus – und die Konfliktlösungen dargestellt. Das fünfte Kapitel gibt einen Überblick über Requisiten und Rituale: Waffen, Kleidung und Körperhygiene, Musikinstrumente und Spieluhren, Särge, Glücksspiel, Völlerei, Trägheit. Das sechste Kapitel widmet sich spezifisch christlichen Themen: Erlösergestalten, der Heiligen Schrift, dem Gebet, Sakramenten und Kasualien, weiteren Symbolen und Riten. Im siebten Kapitel unternimmt der Autor den Versuch einer Bilanz, im achten formuliert er Schlussgedanken. Der umfängliche Anhang enthält u.a. eine Liste der persönlichen Favoriten. Nr. 1: SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD von Sergio Leone. Es ist beeindruckend, wie nah der Autor an den Filmen bleibt und wie souverän er insgesamt mit dem Genre umgeht. Basisliteratur. Mit 40 Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: gnade-spricht-gott-amen-mein-colt/