13. August 2018
Die Stadt ohne
Im Wiener Metro-Kino-kulturhaus ist zurzeit die Ausstellung „Die Stadt ohne“ zu sehen. Sie wird vom Filmarchiv Austria verant-wortet, bezieht sich auf den Roman „Die Stadt ohne Juden“ (1922) von Hugo Bettauer und dessen Verfilmung von Hans Karl Breslauer aus dem Jahr 1924. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, den Andreas Brunner, Barbara Staudinger und Hannes Sulzenbacher herausgegeben haben. Hier einige besonders interessante Kapitel: Frauke Kreutler, Iris Meder und Gerhard Milchram würdigen die Dokumentation jüdischer Wohnungen durch den Fotografen Robert Haas. Hanno Loewy erinnert an Juden als Spielfiguren der „Wiedergutwerdung“ und neuer Bosheiten. Murray G. Hall rekonstruiert den „Fall Bettauer“, das heißt seine Ermordung 1925. Viele Texte schlagen den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart. Es geht u.a. um Polarisierung („Judentum und Urbanität“ von Joachim Schlör, „Schmutzige Stadt – gesundes Land?“ von Andreas Weigl, „Von der ‚Gastarbeit’ zum ‚Migrationshintergrund’“ von Dirk Rupnow, „Fragile Heimat“ von Julia Danielczyk), um Empathieverlust („Asyl auf Zeit – das Selbstverständnis Österreichs als Transitland“ von Regina Wonisch), Brutalisierung („Überwältigungskommunikation“ von Florian Wenninger), Ausschluss („Eichmanns Büro“ von Sabine Lichtenberger, „Es beginnt mit dem Hass“ von Nina Horaczek). Texte und Abbildungen fügen sich zu einem interessanten Bild österreichischer Geschichte. Mehr zum Buch: die-stadt-ohne/ . Mehr zur Ausstellung: Die-Stadt-ohne-in