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17. August 2018

Das Mädchenheim im Aathal

David Streiff (*1945), Autor dieses Buches, ist eng mit der Schweizer Filmszene verbun-den. Von 1981 bis 1991 war er Direktor des Filmfestivals in Locarno, von 1994 bis 2005 Direktor des Bundesamtes für Kultur. „Das Mädchenheim im Aathal“ erzählt die Geschichte eines Gebäudes, das lange als Spinnerei genutzt, 1917 von Streiffs Großvater erworben und 1946 zu einem Mädchenheim umgebaut wurde. In den 60er Jahren veränderten sich die Bewohner, als erste Künstlerin bezog Margrit Schlumpf-Portmann ein Atelier und dann dominierten in den 70er Jahren mit David Streiff befreundete Filmemacher das drei-stöckige Haus, u.a. Hans-Ulrich Schlumpf, Markus Imhoof, Georg Radanowicz, Fredi Murer, Fritz Kappeler, Thomas Koerfer und der Produzent Georg (genannt „Tschöntsch“) Reinhart. Später wurde das Filmhaus auch zum Literaturhaus. Hier wurde gearbeitet, gewohnt, gegessen wie in einer WG. Der Autor erzählt vom Kommen und Gehen der Bewohner mit großer Gelassenheit und nimmt sich selbst als „Makler“ sehr zurück. Auch wenn ich zahlreiche Namen zum ersten Mal gelesen habe, fühlte ich mich bei der Lektüre vielen Personen sehr nahe. Dazu tragen auch die Abbildungen bei, die das Buch durch-gehend begleiten. Der Höhepunkt: das Gruppenbild vom 23. September 1995 mit 51 Teilnehmer*innenn eines Festes, die fast alle in die Kamera lächeln. Ein schöner Band zur Schweizer Filmgeschichte. Mehr zum Buch in Sennhausers Filmblog: schweizer-film-im-maedchenheim/ . Das Buch war vor allem für Freundinnen und Freunde von David Streiff gedacht und ist in kleiner Auflage im Selbstverlag erschienen. Wer an einem Exemplar interessiert ist, sollte sich an ihn wenden: david-streiff@bluewin.ch