Aktuelles
28. August 2018

Angeschlossen und gleichgeschaltet

In diesem Buch geht es um die österreichische Kinogeschichte. Klaus Christian Vögl, seit vielen Jahrzehnten in der Wirtschafts-kammer Wien tätig, hat intensiv die Struktur und Organisation der österreichischen Film- und Kinowirtschaft während der Zeit der deutschen Okkupation er-forscht. Als Geschäftsführer der Fachgruppe der Lichtspiel-theater und Audiovisionsveran-stalter in der Parte Tourismus und Freiwirtschaft hatte er 1981 Kino-Akten aus der Zeit der Reichsfilmkammer in Österreich gefunden, die in einem Stahlschrank gesichert waren und inzwischen an das Stadt- und Landesarchiv übergeben wurden. Sie sind die wichtigste Basis für die nun vorliegende Untersuchung, ergänzt durch Interviews, die der Autor mit Zeitzeugen geführt hat. In 24 Kapiteln werden wir sehr sachkundig über die Kinowirtschaft in Österreich bis 1938, über die Verflechtungen zwischen Österreich und Deutschland, über Staat, Verwaltung und Recht im „Dritten Reich“, über die „Kulturpolitik“ des nationalsozialistischen Staates, dessen Verhältnis zu Film und Kino, die Instrumentalisierung der NS-Film- und Kinopolitik, Partei und Propaganda im Kino, das NS-Wirtschafts-system und seine Auswirkungen auf Kino und Film, die Einführung der Reichskulturkammergesetzgebung in Österreich und ihre unmittelbaren Konsequenzen, über die Rahmenbedingungen der Kino- und Filmwirtschaft in technisch-gesellschaftlicher Hinsicht, die NS-Rassengesetzgebung und „Arisierung“ informiert. Das umfangreichste Kapitel ist der Kinobetriebsführung gewidmet, u.a. mit Hinweisen auf die bauliche Gegebenheiten, Ausstattung, das Personal, den Ablauf der Vorstellungen, die Wochenschau, Zensur und Prädikatisierung, Kinokarten und Eintrittspreise, Werbung. Auch die Zeit nach 1945 wird am Ende des Bandes thematisiert. Ein Anhang vermittelt in einer Chronik die wichtigsten Ereignisse in Stichworten. 866 Quellenverweise zeugen von der Sorgfalt der Recherche. Keine Abbildungen. Mehr zum Buch: 978-3-205-20297-4.html