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26. Juli 2018

Lehre im Kino

Der Band dokumentiert die Bei-träge zu einer Tagung, die 2014 an der Universität Luxemburg stattgefunden hat. Es geht um psychoanalytische und pädago-gische Lektüren von Lehrer-filmen. Die theoretischen Ansprüche drängen sich dabei oft in den Vordergrund. Neun Texte sind zu lesen. Johannes Binotto beschäftigt sich mit dem Film THE MIRACLE WORKER (1962) von Arthur Penn und be-schreibt den Zweikampf zwi-schen der jungen, taubblinden Helen Keller und ihrer Haus-lehrerin Anne Sullivan. Anne Goliot-Lété und Sophie Lerner-Sei schreiben über den Film L’ENFANT SAUVAGE (1970) von François Truffaut, der uns an der Erziehung eines Wolfsjungen teilhaben ließ. Truffaut war nicht nur der Regisseur, er spielte auch den Lehrer Dr. Itard. Bei André Michels geht es in einem relativ kurzen Beitrag um den Film DER BLAUE ENGEL (1930) von Josef von Sternberg: „Dialektik der Übertragung, Subversion der Autorität“. Zwei Texte stammen vom Mitherausgeber Jean-Marie Weber: zunächst analysiert er den Film DETACHMENT (2011) von Tony Kaye, in dem Adrian Brody einen Vertretungslehrer spielt, der mit vielen Problemen konfrontiert wird. Dann porträtiert er die tragische Lehrerfigur in dem Film HAPPY-GO-LUCKY (2008) von Mike Leigh. Alejandro Bachmann äußert sich zu Kino, Kung-Fu und Bildungsprozessen in Lau Kar-Leungs THE 36th CHAMBER OF SHAOLIN (1978). Liliane Goldsztaub und Jean-Marie Weber richten ihren Blick auf die Phase der Adoleszenz in LES QUATRE CENTS COUPS (1959) von François Truffaut. Karl-Josef Pazzini erkennt poetische Reflexionen des Lehrens im Gebirge in dem iranischen Film BLACKBOARDS (2000) von Samira Makhmalbaf. Joana Abelha Faria beschreibt das spezielle Lehrer-Schüler-Verhältnis in dem Film A SINGLE MAN (2009) von Tom Ford. In der Summe ein interessantes Buch. Die Abbildungen sind bis auf wenige Ausnahmen technisch ungenügend. Mehr zum Buch: prod_id/51402694/