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25. Juli 2018

AUFSCHUB (2007)

Der deutsch-jüdische Fotograf Rudolf Breslauer musste 1944 auf Befehl des zuständigen Kommandanten den Alltag der Insassen des holländischen „Durchgangslagers“ Westerbork dokumentieren: ihre Arbeit, ihre Freizeit. Aus seinem Material (90 Minuten) hat Harun Farocki 2007 den Film AUFSCHUB (40 Minuten) zusammengestellt. Ohne Ton, mit Zwischentiteln. Bei Vorwerk 8 ist jetzt eine Publikation erschienen, die eine DVD des Films enthält und vier Texte: der Filmwissenschaftler Florian Krautkrämer (Braun-schweig) beschäftigt sich mit Harun Farockis „Remontage“: „Sichtbares lesen und Unsichtbares zeigen“. Die französische Filmwissenschaftlerin Sylvie Lindeperg setzt das Material von Rudolf Breslauer in einen Vergleich mit dem Theresienstadt-Film von Kurt Gerron (1944) und analysiert die Drehbedingungen: „Das doppelte Spiel des Films“. Der Historiker Axel Doßmann (Jena) sieht Harun Farockis Film als Revision der Bilder von Rudolf Breslauer aus dem Lager Westerbork. Harun Farocki stellt in seinem Text aus dem Jahre 2009 die Frage „Wie Opfer zeigen?“. Eine vorbildliche Publikation. Mehr zum Buch: id=237&am=2