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29. Juni 2018

Zeigen und Verbergen

Eine Dissertation, die an der Universität Potsdam entstanden ist. Katrin von Kap-herr unter-sucht darin den „Doppelgestus der digitalen Visual Effects im Hollywood-Kino“. Sie spannt einen historischen Bogen von den traditionellen Special Effects zu den digitalen Visual Effects, informiert in einem Rückblick über visuelle Unterhaltungs-formen des 19. Jahrhunderts sowie über Präsentationsformen und Inszenierungen des frühen Films, richtet ihren Blick auf Praktiken und Diskurse des Zeigens und Verbergens in den Begleitmedien der Effekte und in ihrer filmtheoretischen Behandlung. In ihren Analysen konzentriert sie sich dann auf Digitale Körper und Virtuelle Kamera als Visual Effect. Ihre wichtigsten Filmbeispiele sind WHO FRAMED ROGER RABBIT? (1988), FORREST GUMP (1994), S1M0NE (2002), KING KONG (2005), AVATAR (2009) und THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON (2008) im Hinblick auf die digitalen Körper, FIGHT CLUB (1999), PANIC ROOM (2002), DICK TRACY (1990), THE LORD OF THE RINGS (2001, 2002) und TROY (2004) im Hinblick auf die virtuelle Kamera. Besonders die Gegen-überstellung von früheren Matte Paintings und modernen digitalen Lösungen ist sehr eindrucksvoll. Inspirierend waren für die Autorin der Text „Das Kino der Attraktionen“ (1996) von Tom Gunning und das Buch „Visual Effects“ (2008) von Barbara Flückinger. Sie hat eine positive Einstellung zu den digitalen Entwicklungen und erkennt die großen Möglichkeiten nicht nur für das Hollywood-Kino. Mein persönliches Interesse an Special Effects wurde spätestens durch die Zusammenarbeit mit Rolf Giesen bei der Ausstellung und Retrospektive der Berlinale 1985 geweckt. Ich habe damals viel von Rolf gelernt. Er wird auch im vorliegenden Buch gewürdigt, dessen Lektüre ich sehr spannend fand. Mit zahlreichen Abbildungen in akzeptabler Qualität. Mehr zum Buch: zeigen-und-verbergen/