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19. Juni 2018

Andrzej Żuławski

Mit spürbarer Leidenschaft hat Alexander Schmidt einen inter-essanten Text über das „Kino der Ekstase“ des polnischen Regisseurs Andrzej Żuławski (1940-2016) geschrieben, des-sen Unterschätzung durch Film-kritik und Filmwissenschaft er beklagt. Zunächst macht der Autor theoretische Vorgaben: zu Konzeptionen der Selbstüber-schreitung in Religion und Philosophie (Georges Batailles), zur Parallelisierung von Film und Bewusstseinsphänomenen (Gilles Deleuze). Dann unter-sucht er Motive der Selbstüberschreitung in ausgewählten Filmen Żuławskis: Gewalt und Tod, Sexualität und Liebe, Begegnungen mit dem Unbekannten, Schauspiel und Tanz. Schließlich richtet er seinen Blick auf die Inszenierungsformen der Selbstüberschreitung: Schau-spielstil, Kamerabewegung, Mise-en-Scène, Montage. Er geht dabei nicht auf alle Filme des Regisseurs ein, sondern konzentriert sich auf sechs Spielfilme, die zwischen 1972 und 1995 entstanden sind. Die vermittelten Erkenntnisse basieren auf konkreten Beobachtungen und lesen sich überzeugend. Band 37 der Schriftenreihe „Film- und Medien-wissenschaft“, herausgegeben von Irmbert Schenk und Hans Jürgen Wulff im ibidem-Verlag. Keine Abbildungen. Mehr zum Buch: kino-der-ekstase.html