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12. Mai 2018

Ruth Hellberg

Sie agierte mehr auf der Bühne als vor der Kamera. Ruth Hell-berg (1906-2001) hat als Schau-spielerin in Deutschland ein erlebnisreiches Leben geführt, das uns Thomas Blubacher – Autor einer beeindruckenden Gustaf Gründgens-Biografie – mit seinem neuen Buch in Erinnerung ruft. Sie war offen-bar eine selbstbewusste Person, uneheliche Tochter einer Schau-spielerin und eines Theater-intendanten, verließ früh die Schule, um Schauspielerin zu werden, debütierte in Meiningen, zog mit der Theatertruppe von Hans Holtorf durch die Provinz und verschaffte sich ein Engagement bei den Münchener Kammerspielen unter Otto Falckenberg. Damit begann ihre Karriere. In den 1930er Jahren drehte sie ihre wichtigsten Filme, darunter YVETTE von Wolfgang Liebeneiner, HEIMAT von Carl Froelich, DREI UNTEROFFIZIERE von Werner Hochbaum. Von 1934 bis 1944 war sie mit Wolfgang Liebeneiner verheiratet. Hörbar war sie als Synchronsprecherin von Vivien Leigh, Myrna Loy, Elisabeth Bergner und Jeanne Moreau über viele Jahrzehnte. Nach Kriegsende spielte sie vorwiegend Theater u.a. in Stuttgart, Berlin, Frankfurt, Hamburg und München. In ihrer letzten Filmrolle war sie die Mutter von Karin Baal und Barbara Auer in Hermine Huntgeburths Film IM KREIS DER LIEBEN (1991). Ich habe Ruth Hellberg einige Male auf der Bühne gesehen und schätze auch ihre Filmarbeit. Thomas Blubacher hat hervorragend recherchiert, in den Anmerkungen (über 100 Seiten) findet man viele interessante Kurzbiografien. Mit Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: ruth-hellberg.html