Aktuelles
05. Mai 2018

Nico Hofmann

Er ist seit 1. September 2017 Chef der UFA und damit einer der großen Produzenten in diesem Land. Nico Hofmann (*1959) hat jetzt ein Buch publiziert, das er nicht als Autobiografie verstanden wissen will, sondern als „Debattenbeitrag zur Analyse des Zustands unserer Gesell-schaft und zu der Frage, in welcher Welt wir heute und in Zukunft leben wollen“. Der Titel „Mehr Haltung, bitte!“ und der Untertitel „Wozu uns unsere Geschichte verpflichtet“ verwei-sen auf die Zielrichtung: den Leserinnen und Lesern mit seiner Lebensgeschichte die Verantwortung für die filmische Thematisierung gesellschaftlicher Konflikte zu vermitteln. Ich fühle mich mit Nico seit vielen Jahren befreundet, er war einige Zeit unser Nachbar in der Sybelstraße. In seinem Buch schreibt er über Eckpunkte in seinem Leben: die Verbindung zu seinen journalistisch tätigen Eltern, die sich beide bei der Mannheimer Filmwoche engagierten, aber scheiden ließen, als Nico 15 Jahre alt war, die Filmarbeit mit Super-8 seit der Schulzeit, das Sehen der amerikanischen Fernsehserie HOLOCAUST, die Ausbildung an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen, der Abschlussfilm DER KRIEG MEINES VATERS, der Film LAND DER VÄTER, LAND DER SÖHNE, die Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Götz George, der Abschied von der Filmregie nach SOLO FÜR KLARINETTE, die Gründung der Firma teamWorx, die Produktion speziell der Filme DER TUNNEL, DRESDEN, UNSERE MÜTTER, UNSERE VÄTER, die Übernahme der Chefposition in der UFA. Nicos Text, bei dessen Formulierung er von dem Dramaturgen Thomas Laue unterstützt wurde, hat eine große Empathie. Immer wieder kommen Menschen ins Spiel, denen sich der Autor zu Dank verpflichtet fühlt, zum Beispiel der Theaterregisseur Dieter Dorn, die Produzentin Regina Ziegler, die Produzenten Bernd Eichinger, Fred Kogel und Jan Mojto. Auch die Tätigkeit an der Filmakademie in Ludwigsburg wird thematisiert. Es gibt Lücken, die mir aufgefallen sind (zum Beispiel die Nibelungenfestspiele in Worms), aber es gibt eine Konstante, die deshalb auch im Titel genannt ist: Haltung! Das ist für Nico Hofmann nicht nur ein Begriff, sondern eine Forderung. Mehr zum Buch: 488550.rhd