Aktuelles
23. April 2018

Walter Spies

Er war vor allem als Maler, aber auch als Musiker erfolgreich. Geboren 1895 in Moskau, lebte und arbeitete er ab 1918 zunächst in Dresden, dann in Berlin. 1923 wanderte er in die Südsee aus, zuerst fand er sein neues Lebenszentrum auf Java, am Hof des Sultans von Yogyakarta, vier Jahre später auf Bali, wo ihn viele Künstler aus Europa und Amerika, darunter Charlie Chaplin und Vicki Baum, Noel Coward und Cole Porter, besuchten. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1940 in Holland, wurde er in Sumatra interniert. 1942 sollte er auf dem Frachtschiff „Van Imhoff“ mit hunderten anderer Deutscher nach Ceylon gebracht werden. Das Boot wurde von einer japanischen Bombe getroffen, auf den Rettungsbooten brachte sich die holländische Besatzung in Sicherheit. Walter Spies ertrank mit seinen Landsleuten. Michael Schindhelm hat über das exotische Leben und das tragische Ende des Künstlers eine sehr lesenswerte Biografie geschrieben. Alle Lebensphasen sind bestens recherchiert, natürlich wird auch die Partnerschaft mit dem Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau in der Berliner Douglasstraße von 1921 bis 23 sensibel dokumentiert. Spies hat viele Briefe an seine Mutter Martha und an seine Geschwister geschrieben, die vom Autor in ihrer Widersprüchlichkeit zitiert werden. Die Empathie dieses Künstlerlebens ist ungewöhnlich. Mit einem 16seitigen Bildteil. Mehr zum Buch: walter_spies-1675/