01. März 2018
Neue Berliner Schule und die chinesische Sechste Generation
Eine Dissertation, die an der Universität Jena entstanden ist. Yuanyuan Tang analysiert und vergleicht zwei zeitgenössische Filmströmungen: die sogenann-te „Neue Berliner Schule“ – ihre locker verbundenen Protago-nisten sind Absolventen der DFFB der 1990er Jahre, die ihre Filmen in einem speziellen Stil realisieren – und die „chinesi-sche Sechste Generation“, zu der ein größerer Kreis von Absol-venten der Pekinger Filmaka-demie des Jahrgangs 1985 gehört. In einem Kapitel analysiert der Autor die Themen der Filme. Es geht um das Leben in der Gegenwart, die „auffällige Unauffälligkeit“ des Alltags, die Darstellung des Individuums als Ablehnung des Kollektivs, um Adoleszenz und Urbanität. In einem weiteren Kapitel werden Aspekte der Ästhetik gegenübergestellt: die Formen der Darstellung von Realität, die Einbindung von Wirklichkeit und Verfremdung, die Ästhetik der Leere, der Minimalismus. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit dem Raumkonzept und dem Zeitkonzept der beiden Filmschulen. Konkretisiert wird dies auf der Berliner Seite vor allem an Filmen von Thomas Arslan, Christian Petzold und Angela Schanelec, auf der chinesischen Seite an Filmen von Zhang Yuan, Jia Zhangke und Wang Xiaoshuai. Die Beschreibungen sind jeweils sehr präzise, die chinesischen Filme sind mir weitgehend unbekannt, aber die analytischen Folgerungen des Autors erscheinen mir nachvoll-ziehbar. Abbildungen in grenzwertiger Qualität im Anhang. Mehr zum Buch: c=738