23. Februar 2018
Hollywood
Sie ist eine der großen Expertinnen für theoretische Aspekte des Holly-wood-Kinos. Da macht es Sinn, einen Band mit Essays von Elisa-beth Bronfen zu publizieren. 14 Texte sind hier versammelt, die von ihr zwischen 1994 und 2015 in Büchern oder Zeitschriften ver-öffentlicht wurden. Sie reflektieren auf hohem Niveau über das „kultu-relle Imaginäre einer Nation“. Im Kapitel „Crossmapping als Lese-verfahren“ geht es um Stanley Cavells „cultural conversations“, um Kulturwissenschaft als Kartogra-phie von erzählender und visueller Sprache, um Lubitschs Film TO BE OR NOT TO BE und Shakespeares Komödie „The Merchant of Venice“, um das Pop-Kino und um den Einfluss von Richard Wagner auf die Filmmusik in Hollywood. Im Kapitel „Gender und die Frage der Dar-stellbarkeit“ richtet sich der Blick auf Michael Powells Film PEEPING TOM, auf die Femme fatale im Noir und Neo-Noir, auf PANDORA AND THE FLYING DUTCHMAN von Albert Lewin und DIE BÜCHSE DER PANDORA von G. W. Pabst und schließlich auf Frauenbilder im Holly-wood der 50er Jahre. Noch einmal fünf Texte untersuchen „Mediale Re-Imagination der Geschichte“. Sie beschäftigen sich mit Monumentalität im amerikanischen Historienfilm, mit den 50er Jahren im Hollywood-Kino der 90er Jahre, mit Gewalt und Gesetzlosigkeit im New Holly-wood, mit Kriegsbildern und mit Tom Ripleys „European Dream“ im Roman „Der talentierte Mr. Ripley“ von Patricia Highsmith und seiner Verfilmung von Anthony Minghella. Hervorragende Texte, die auch beim Wiederlesen Bestand haben. Wenige Bilder. Leider ohne Register. Mehr zum Buch: hollywood-und-das-projekt-amerika